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In seinen Prosastücken führt Mosebach durch verschiedene Sphären Italiens, von der populären Kultur bis zur Hochkultur. Dabei legt der Schriftsteller besonderen Wert auf die sinnliche Erfahrung des Fremden. Ein junger Mann kommt nach Italien und reagiert so, wie alle jungen Männer aus nordischen Ländern: mit Verzückung. Diese Erkenntnis stellt der Schriftsteller Martin Mosebach an den Anfang seiner ungewöhnlichen "Italienischen Reise" und deutet schon im ersten Text des schmalen Bandes an, dass es ihm nicht um die seit Jahrhunderten kursierenden Klischeevorstellungen geht, sondern um eine Annäherung der anderen Art.
Als profunder Kenner der Kulturgeschichte inszeniert er seine Italienexploration auf verschiedenen Ebenen und setzt Perspektivbrüche als Stilmittel ein. Zunächst steht die Volkskultur im Vordergrund. Hier geben Sprichwörter den Rhythmus der Erzählung vor. Eine alte Frau namens Maria, die seit 78 Jahren auf Capri zu Hause ist und noch nie in der blauen Grotte war, hat für jeden Lebensumstand ein Sprichwort parat.
Mit diesen Sprichwörtern kann sie ihre Erfahrungen benennen — alles, was jenseits dessen liegt, blendet sie aus. Mit ihrem Regelwerk aus Gewohnheiten bewältigt Maria den Alltag, empfängt Feriengäste, setzt ihrer vielköpfigen Familie ordentliche Mahlzeiten vor, misstraut den Einwohnern des Nachbardorfes, verweigert sich bis auf ein, zwei Ausnahmen im Jahr dem Restaurantbesuch — denn wer würde Tomaten oder Öle anrühren, die womöglich nicht von der Insel stammen?
Über die gutherzige Schwägerin Giuseppina, die von allen ausgenutzt wird, sagt sie: "Mit weichen Blättern wischt sich jeder den Hintern ab". Mosebach erhebt sich nicht über die alte Dame, sondern sieht im Gegenteil, dass in der Treue zu bestimmten Gewohnheiten eine konservative — bewahrende — Kraft liegt, die Schutz und Zufriedenheit bedeutet.
Maria erwartet nichts anderes, als dass sich jeder Tag gleich abspielt — sie versteht es, zu leben. Es ist ein gelehrtes Gespräch, aus dem man Vieles lernen kann über eine der ältesten Kunstformen Europas und zugleich immer wieder überrascht wird. Vom vielen Reden und Schreien aufgeraute Stimmen, deren Echo selbst noch in den Tiefen der Callas, wenn sie in der "Tosca" "Muori, muori" röchelt, zu hören sei, genauso wie im Gezeter einer kittelbeschürzten, neapolitanischen Hausfrau in einer dunklen Gasse.